Thema: Digitale Transformation – Evolution, Innovation, Disruption

10:45 -11:30 Uhr

Interdisziplinäre Requirements-Spezifikation als Projektgrundlage für die digitale Transformation (Vortragssprache: Deutsch)

Johannes Bergsmann
Software Quality Lab GmbH

Interdisziplinäre Requirements-Spezifikation als Projektgrundlage für die digitale Transformation

Um mit der digitalen Transformation und deren speziellen Ausprägungen wie z. B. Industrie 4.0 oder Internet of Things erfolgreich zu sein, müssen heute Projekte gestartet werden, die im Gegensatz zu früher oft isoliert durchgeführten System-Entwicklungen eine übergreifende Sicht auf Business-Prozesse und die betroffenen Fach-Domänen berücksichtigen. Der Vortrag stellt dar, wie Requirements-Spezifikationen erstellt und gehandhabt werden sollten, wenn in einem interdisziplinären Projekt verschiedene Fachbereiche (z.B. Software, Mechanik, Elektronik, Pneumatik, Produktion, Vertrieb, Marketing, etc.) zusammen arbeiten und doch ein sinnvolles Ganzes als Produkt daraus entstehen soll.

Gerade in einem interdisziplinären Projekt, in dem verschiedene Fachbereiche zusammen arbeiten, um ein sinnvolles Ganzes als Produkt daraus entstehen zu lassen, ist gutes Requirements-Engineering einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Es gilt hier, nicht nur innerhalb des Fachbereichs klar zu verstehen, was der Kunde wünscht und wie es umgesetzt werden kann, sondern es müssen auch Sichtweisen aus den anderen Fachbereichen einfließen und berücksichtigt werden. Im Vortrag werden mögliche Wege der Zusammenarbeit aufgezeigt und Techniken im gemeinsamen Umgang mit einzelnen Requirements sowie auch gesamten Spezifikationen. Es gilt auch Abhängigkeiten und Schnittstellen übergreifend zu berücksichtigen. Durch effektive Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen lassen sich oft auch bessere Lösungen kostengünstiger entwickeln.

Wichtig dabei ist jedoch, dass die Fachbereiche voneinander wissen, sich entsprechend abstimmen und regemäßig „synchronisieren“. Nur wenn alle im Gleichklang rudern, geht es zügig voran! Dabei ist vor allem auch in den hardware-lastigen Fachbereichen ein Umdenken gefragt, da auch hier immer stärker die agilen Methoden zur Anwendung kommen. Es werden unter anderem die folgenden Fragen beantwortet:

  • Welche Requirements-Spezifikationstechniken sind im interdisziplinären Umfeld sinnvoll anwendbar?
  • Welche Requirements-Artefakte können/sollen von welchen Fachbereichen erstellt und verwaltet werden und wie können sie in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden?
  • Wie kann sichergestellt werden, dass der Überblick bei hunderten oder tausenden von Requirements auch Fachbereichsübergreifend nicht verloren geht?
  • Wann und mit welchen Techniken kann/soll man die Details in den einzelnen Fachbereichen spezifizieren und inwieweit sollen die Fachbereiche übergreifend die Details kennen?
  • Wer von den zusammenarbeitenden Bereichen kommuniziert wie mit dem Kunden?
  • Wie kann heute auch in hardware-lastigen Fachbereichen agil und „synchron“ zur SW-Entwicklung vorgegangen werden?

Johannes Bergsmann, Software Quality Lab GmbH

Dipl.-Ing. Johannes Bergsmann ist Berater, Trainer und Eigentümer bei Software Quality Lab.

  • über 25 Jahre Erfahrung in der SW-Entwicklung, über 150 SW-Projekte sowohl klassisch als auch agil
  • Schwerpunkte im Bereich Requirements-Engineering, Risikomanagement, Metriken und Software-Prozesse
  • Vorträge auf verschiedenen Konferenzen (ASQT, CONQUEST, ESE, Embedded meets Agile, Embedded Systems Symposium, iqnite, MedConf, OOP, ReConf, STEV, …)
  • Lektor an der Fachhochschule Hagenberg und Linz
  • Gerichtlich beeideter Sachverständiger für Informatik, Ziviltechniker für Informatik
  • Vizepräsident des Austrian Testing Boards
  • Autor des ersten deutschsprachigen Buches zum Thema „Requirements Engineering für die agile Software-Entwicklung“, dpunkt.verlag, 2014