13.11.2025
12:05 - 12:50
Uhr
Vortrag
Processes & Workflows
Uwe Gottswinter
AIM Consulting GmbH
“Testet ihr schon oder ignoriert ihr noch?” - Barrierefreiheit und Mobile Application Testing
Überblick:
Mit der wachsenden Bedeutung der digitalen Inklusion rückt auch die Barrierefreiheit in mobilen Anwendungen immer stärker in den Fokus. Dieser Vortrag beleuchtet die Anforderungen im Bereich des Mobile Application Testings und deren oftmals herausfordernde Umsetzung. Anhand eines positiven Erfahrungsberichts werden praxisnahe Lösungsansätze und Best Practices vorgestellt, die den Weg zu einem erfolgreichen Test barrierefreier mobiler Anwendungen ebnen.
Inhalt und Struktur:
1. Grundlagen und Herausforderungen:
- Deutschlands Bevölkerung im Wandel. Alternde Bevölkerung bei gleichzeitiger Inklusionsförderung und Digitalisierung. Zahlen zur Einschätzung und Wichtigkeit werden hiermit präsentiert.
- 10 Millionen Personen mit Behinderung
- 17 Millionen Menschen 67+; Tendenz 2035: 21 Mio. entspricht ca. 25% der Bevölkerung
- Farbsinnstörung: 8% Männer, 0,4% Frauen
2. BFSG und WCAG Standards:
Zu Beginn werden die wesentlichen Grundlagen der Barrierefreiheit erläutert. Es wird dargestellt, wie das BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) und die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) als normative Rahmenwerke die Basis für barrierefreie Anwendungen bilden. Außerdem wird auf die aktuelle Auslegung der Rechtsgrundlagen v.a. im Versicherungsbereich eingegangen.
3. Probleme im Mobile App Kontext:
Anschließend werden die spezifischen Herausforderungen im mobilen Bereich beleuchtet. Trotz klar definierter Richtlinien treten in der praktischen Umsetzung immer wieder Probleme auf, etwa aufgrund der variablen Hardware, unterschiedlicher Betriebssysteme und unzähliger Einstellungsmöglichkeiten. Diese Aspekte werden in Ausschnitten dargelegt.
Methodische Ansätze zur Umsetzung:
4. Hilfestellung durch BITV:
Die BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) bietet konkrete Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der Barrierefreiheit. In diesem Abschnitt wird erläutert, wie die BITV als praxisorientierter Leitfaden genutzt werden kann, um gesetzliche und normative Anforderungen in den Entwicklungs- und Testprozessen effektiv zu integrieren.
5. Nutzerzentrierte Testanalyse mit Hands On Mentalität:
Ergänzend dazu werden klassische Blackboxverfahren wie Grenzwertanalyse und Entscheidungstabellen vorgestellt. Diese Technik unterstützt dabei, kritische Punkte und Überschneidungen der Applikation zu identifizieren und gezielt zu testen.
App Werkzeuge und Praxiserfahrungen:
6. Beispielprobleme
Portrait-/Landscapemodus → Manuell durchaus möglich : nicht praktisch
Kontraste → Manuell durchaus möglich : nicht praktisch
Light-/Darkmode → Manuell durchaus möglich : nicht praktisch
7. Praktikabler Lösungsansatz: BrowserStack App Accessibility Testing
Als Lösung wird ein spezialisiertes Werkzeuge zur Unterstützung der Barrierefreiheit vorgestellt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Einsatz von BrowserStack App Accessibility Testing, einem Tool, das sowohl automatisierte als auch manuelle Testverfahren ermöglicht. Anhand von praktischen Beispielen wird gezeigt, wie dieses Werkzeug zur Identifizierung und Behebung von Barrieren in mobilen Apps beitragen kann.
8. Praxisbericht aus dem Testlabor
Abgerundet wird der Vortrag durch praktische Beispiele sowohl aus der Device Farm als auch der
Empfehlung ein Vor Ort Labor einzurichten.
- Externe Tastatur → Nicht nur anschließen, sondern Touren anbieten
- Keine Tastaturfalle
- Tastaturkürzel
- Screenreader → Spezialisten und Experten nötig
Fazit:
Der Vortrag vermittelt einen klar strukturierten Ansatz zur Bewältigung der Herausforderungen beim Testen von Barrierefreiheit in mobilen Anwendungen. Durch die Verbindung von theoretischen Grundlagen, bewährten Methoden und praxisorientierten Werkzeugen erhalten die Teilnehmer einen umfassenden Überblick, der sie in die Lage versetzt, barrierefreie Lösungen effizient in ihre Testprozesse zu integrieren. Ziel ist es, die Zuhörer zu inspirieren und ihnen konkrete Handlungsempfehlungen zu geben, die sie in ihrem Arbeitsalltag unmittelbar anwenden können.
