Vortrag - 02.11.2011

14:00 - 15:00 Testorganisation eines SCRUM Projektes Thomas de Ridder,
Ubisense AG


Bei einem Telekommunikationsunternehmen ist bereits seit einigen Jahren eine GIS-Anwendung im
Einsatz, die regelmäßig um neue Funktionen und technische Neuerungen erweitert wird. Diese Erweiterungen geschehen in einem iterativen Prozess, wobei eine Iteration etwa 4-6 Monate dauert.
Innerhalb einer Iteration geschieht die Entwicklung „klassisch“, beginnend mit der vollständigen,
aber groben Definition der Systemanforderungen und endend mit dem System- und Abnahmetest
(High Level-Tests). Die Entwicklung erfolgt durch mehrere Auftragnehmer und einen Systemintegrator.
Der Auftraggeber sieht die Teilanwendungen normalerweise erst zum Zeitpunkt der Lieferung an den Integrator.
Um ein früheres und besseres Feedback vom Auftraggeber zu erhalten und die Softwareerstellung insgesamt flexibler zu gestalten, wurde der Entwicklungsprozess für einen Teilbereich auf SCRUM umgestellt. Hinsichtlich der Definition und Ausführung der High Level-Tests wurde allerdings die Unabhängigkeit zwischen Entwicklung und Tests auch weiterhin beibehalten. Stattdessen wurden Tester auf zwei Weisen eingesetzt:


1.    Eine Gruppe der Tester wurde in das Scrum Team integriert. Die Entwicklungsaufgaben wurden in User Stories organisiert. Eine User Story galt erst dann als erledigt, wenn zusätzlich zur Entwicklung auch die Feinspezifikation, Dokumentation und die Erstellung und erfolgreiche Durchführung der Testfälle abgeschlossen waren.
2.    Um das Fehlen der Regressionstestdurchführung auszugleichen, zum Zeitpunkt der Lieferung an den Integrator eine belastbare Aussage über die Qualität machen zu können und eine Automatisierung der High Level Tests zumindest für die wichtigsten Tests zu realisieren, wurde ein weiteres SCRUM-Team eingesetzt. Dieses bestand aus Testern und Testautomatisierern und hatte die Aufgabe, das „Produkt“ Regressionstestfälle inklusive der Durchführungsergebnisse zu erstellen und zu warten.


Der Vortrag berichtet über die Erfahrungen aus dieser Umstellung, u.a. zu folgenden Aspekten:
Einfluss der Kommunikation zwischen Testern und Entwicklern, Aufgabenstellung, Stellung der
Tester, Automatisierung, kontinuierlicher Regressionstest und Wirkung auf die Integrations-Dauer.

 

Thomas de Ridder, Ubisense AG
Thomas de Ridder ist Senior Consultant im Geschäftsbereich Geographische Informationssysteme (GIS) der Ubisense AG. Dort betreut er die Entwicklung und Einführung kundenspezifischer Anwendungen in allen Bereichen des Softwarelebenszyklus. Der Schwerpunkt der aktuellen Tätigkeiten liegt in der Erstellung, Einführung und Weiterentwicklung qualitätssichernder Maßnahmen. Dazu zählen Definition und Umsetzung von Testkonzepten, -verfahren, und –strategien, Testautomatisierung, Testorganisation und die Integration von Test- und Entwicklungsprozess. Thomas de Ridder ist Certified Tester und Mitglied der Gruppe TAV (Test, Analyse, Verifikation) der Gesellschaft für Informatik.

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