Vortrag II - 04.11.2010

10:30 - 11:15 6 Wege für Module in den Integrationstest Dr. Thomas Liedtke,
ICS AG

 

Ein implementiertes Modul kann über verschiedene „Wege“ in nachfolgende Testphasen gelangen. Es kann zuvor z.B. einem formalen Code Reading, einer Code Inspektion oder einem Unit Test unterzogen worden sein.
Zur Planung von Testressourcen, im Sinne von Test- und Korrektur-Aufwand (direkt abhängig von der zu erwartenden Qualität der einzelnen Module) ist es von Interesse in wie weit die unterschiedlichen „Wege“ auf eine Eingangsqualität und zu erwartende Fehleranzahl bewertbar sind. Eine quantitative Bewertung der Wege wird vorgestellt.

Im Vortrag wird anhand einer Fallstudie gezeigt, mittels welcher Technik eine Voraussage darüber getroffen werden kann, ob ein Modul in die Fehler-High-Score-Liste der nachfolgenden Testphase kommen kann, und welche formalen Methoden wie Code Reading, Code Inspektion und Unit Test die Wahrscheinlichkeit verringern.

Die Methode wurde in einem großen Kundenprojekt eingeführt und hat sich durch sehr positive Effekte bereits bewährt. Eine Analyse der Top 10-Liste der fehlerträchtigsten Module, die sich nach Abschluss der Testphasen ergibt, validiert die gemachten Aussagen. Die Methode zeigt auch, dass die Fehlerstreuung (typisch 80:20) verbreitert werden kann (z.B. 80:30) was den Flaschenhals viele Korrekturen in wenigen Modulen machen zu müssen entschärft.

Die Methodik ist prinzipiell skalierbar und bei Vorhandensein entsprechend historischer Projektdaten (z.B. aus früheren Entwicklungen) auch für mittlere und kleine Entwicklungsprojekte anwendbar.
Bei verteilter Entwicklung mit vielen Entwicklern lassen sich die höchsten Einsparungen erzielen, nachdem in diesen Projekten umgekehrt einzelne Flaschenhälse, die nicht durch zusätzliche Ressourcen zur Laufzeit des Projekts zu beseitigen sind, die größte Gefahr bedeuten.

 

Dr. Thomas Liedtke, Informatik Consulting Systems AG
Dr. Thomas Liedtke studierte Informatik mit Nebenfach Mathematik an der Universität Stuttgart. Seine Dissertation befasst sich mit einem Thema aus dem Gebiet der Programmverifikation.
Er begann 1993 bei der Firma Alcatel SEL AG als Qualitätsbeauftragter für große Telekommunikationsprojekte. Er übernahm eine führende Rolle bei der Einführung von SPI-CMM(I) und der Definition unternehmensweit gültiger Teststrategien.
Im Unternehmensbereich Vermittlungssysteme leitete er Projekte mit über 600 Personenjahren auf 17 Standorte weltweit verteilt. Er war als Oberprojektleiter und Consultant für Projekte im Bereich Mobilfunk tätig. Im Jahr 2000 kam dann der Wechsel in den Unternehmensbereich Übertragungssysteme als Projektleiter der Industrialisierung.
Dazwischen arbeitete er als Abteilungsleiter in und außerhalb der Entwicklung. Er war als Supply Chain Manager und Schnittstelle zwischen Entwicklung, Werke, Administration und Vertrieb tätig. Er war an diversen Outsourcing-Projekten beteiligt und leitete am Ende seiner Alcatel.Lucent-Zeit das Repair Service und Logistic Center.
Seit 3 Jahren ist er als Business Unit Manager der BU Methoden Prozesse & Tools in der ICS AG tätig.



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